WilliCartagena
Kubakenner
Aber eine zwanzigjährig will normalerweise Ausgang, Fun etc... und sind das wirklich auch deine Vorstellungen vom Leben? Ich persönlich "erwarte" von meinem Mann u.a. auch, dass ich mit ihm z.B. tiefgehende Themen diskutieren kann. Dass es ein Austausch ist. Ich unterstelle dir nicht, dass du das mit deiner novia nicht kannst.... aber mit 20 will man sich selten mit wirklich schwierigen Themen auseinandersetzen.
@Iris, jetzt kommen wir ja langsam zum eigentlichen punkt, was erwartest du von deinem mann, was erwarte ich von meiner novia, was erwartet "man" von einer beziehung, in der einer von beiden aus lateinamerika kommt?
schon in meiner zeit mit meiner 17-jaehrigen Ehefrau hatte ich mich geloest von den europaeischen vorstellungen, dass "man" zu 100% alles gemeinsam macht usw. Nein, das macht man eben nicht. vielmehr teilt sich jeder von beiden sein privatleben auf und ein TEIL des jeweiligen privatlebens besteht im GEMEINSAMEN Erleben.
ich erlaeutere es mal an meiner Beziehung zu meiner Novia hier in Kolumbien: wir haben Sex zusammen, wir quatschen zusammen (alltaegliches), wir essen zu mittag zusammen - und dann geht sie in ihr barrio zurueck, zu ihrer familie, ihren nachbarn, ihren freunden. und ich treffe mich meinerseits mit meinen freunden, will aber auch viel alleine sein, spazierengehen, lesen, im internet surfen usw.
eine Ehe des 100%-igen Zusammenseins kaeme fuer mich ueberhaupt nicht mehr in frage. ich brauche meine freiheit - und lasse auch meiner novia ihre freiheit. und wenn sie am wochenende mit ihren gleichaltrigen freunden party macht - ja, @Iris, da bin ich doch froh, dass sie in gesellschaft ist und sich mit ihren Gleichaltrigen zusammen freut und vielleicht auch mal dann mit einem Gleichaltrigen ins Bett geht, ohne mir das zu sagen. warum sollen denn nur die Maenner in Lateinamerika "fremdgehen" (doofer ausdruck, finde ich) duerfen. meine Novia weiss uebrigens, dass ich eine, ebenfalls 20-jaehrige "Amante" habe; sie weiss aber gleichzeitig auch, dass es mir IMMER lieber ist, mit ihr, der Novia, zusammenzusein.
Langer Rede kurzer Sinn: ich habe mich geloest von europaeischem "Besitz"-Denken und mache es so, wie es in Lateinamerika die andern Maenner auch machen, selbst in kirchlich geschlossenen Ehen: man hat zwar seine frau und ggf. seine kinder, aber laesst sich doch dadurch nicht einsperren.
und schon zu meiner Havanna-Zeit habe ich die "besseren" gespraeche immer mit meinen deutschen (maennlichen) freunden gefuehrt, mit denen ich mich in den einschlaegigen Kneipen getreffen habe. da hat meine Ehefrau nie auch nur mithalten wollen, aber dafuer wusste sie, dass das beste Essen eben von ihr gemacht wird
Und nun, @Iris, wuerde mich natuerlich schon auch mal interessieren, wie es denn bei euch so gehandhabt wird, mit den gegenseitigen Freiheiten bzw., wie du damit umgehst, dass ja mit Sicherheit auch dein kubanischer Mann einen ausgepraegten Trieb zum "Fremdgehen" hat (wieder diese doofe wort; gibt es da nichts besseres?). Denn alles andere waere ja fuer einen Kubaner nicht normal. Laesst du ihn gewaehren, willst es aber nicht wissen? oder machst du es genauso, und dann redet ihr beide drueber? oder wie halt?