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Kuba: „Uns geht die Kraft aus“ – Nur Alte und Arme bleiben auf der Insel - Berliner Morgenpost

Ich denke die $3400 sind Pesos, was nach derzeitigem Straßenkurs etwa 11 Dollar sind.
Im Online-Laden von Camagüey kostet ein Fach Eier derzeit:
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Meine bekannten in Camagüey haben sich vor einem Jahr 4 Hühner(samt eingezäuntem Hühnerhaus) zugelegt, die derzeit 2 Eier am Tag legen.
 
Ich finde den Artikel ziemlich realistisch, auch wenn ich tatsächlich nicht genau gewußt hätte, wieviel Eier in einem kubanischen Eierkarton stecken.;)

Interessanter finde ich die Frage, wieso ein landwirtschaftlich geprägtes Land wie Kuba nicht in der Lage ist, Eier zu einem vernünftigen Preis zu produzieren. Selbst durch den ärmsten afrikanischen Busch watscheln eierlegende Hühner und versorgen die Menschen mit ihren Produkten - und das zu bezahlbaren Preisen. Also, warum sind Hühner in anderen Teilen der Welt so viel effizienter?

Zum Text:

Das übliche Gelaber eines nicht in Kuba beheimateten Auslandsjournalisten, der auch überleben muss:

Ich kann den persönlichen Angrif auf den Autor nicht nachvollziehen. Seine Artikel erscheinen in renommierten Medien, und auch seine Vita ist beeindruckend und zeugt von umfassender Lateinamerika-Kompetenz. Es macht nicht den Eindruck, dass er Existenzängste hat oder darauf angewiesen ist, sich durch "Gelaber das Überleben" zu sichern:

Klaus Ehringfeld ist seit Ende 2001 freier Korrespondent für Lateinamerika mit Sitz in Mexiko-Stadt. Schon seit der Schulzeit ist er mit Lateinamerika verbunden. Erste Reisen und längere Aufenthalte gingen nach Nicaragua und Chile, später nach Argentinien und Kolumbien. Er hat Geschichts- und Rechtswissenschaft in Bremen, Hamburg und Santiago de Chile studiert, Referendarausbildung an der Deutsch-Chilenischen Handelskammer in Santiago. Nach dem Assessorexamen zunächst eine Zeit als Rechtsanwalt gearbeitet. Volontariat beim „Kölner Stadt-Anzeiger“, anschließend fünf Jahre Redakteur bei der französischen Nachrichtenagentur AFP. (BM)

Denn wenn auf Kuba alle arm sind, ... Aber der freie Korrespondent bedient in seiner Berichterstattung einfach das von ihm erwartete Klischee.

Er führt die Massenfluch auch nicht nur auf Armut zurück:

Die kommunistisch regierte Insel ist nicht mehr in der Lage, die Bevölkerung mit grundlegenden Gütern zu versorgen – geschweige denn darüber hinaus. „Wir hangeln uns von einem Mangel zum nächsten, den Menschen geht die Kraft aus“, erklärt Maria Elena Quinteros aus Havanna. Nach offiziellen Angaben schrumpfte Kubas Wirtschaft 2023 um zwei Prozent, während die Inflation rund 30 Prozent erreichte.

und

Das nahezu religiöse Festhalten an zentraler Planwirtschaft und staatlicher Kontrolle mache jede umfassende Verbesserung der Lage unmöglich, sagt etwa Pavel Vidal, kubanischer Wirtschaftswissenschaftler an der katholischen Javeriana-Universität im kolumbianischen Cali. (BM)

Man muss kein Journalist sein, der irgendwelche 'erwarteten Klischees' bedient, um zu dieser Einschätzung zu kommen. Die Zahlen und Fakten sprechen für sich.

... wo haben sie denn dann die 8.000 Dollar und mehr für die Flucht her?

Ich gehe davon aus, dass nicht jede Flucht "8000 USD und mehr" kostet. Wie solche Fluchten finanziert werden können ist aber naheliegend:

Diejenigen, die durch Auslandsüberweisungen über Dollar verfügen, leben bisweilen sogar gut. Nahezu zwei Milliarden Dollar schickten Angehörige 2023 an ihre Familien auf der Insel. Doch wer keine Verwandten im Ausland hat und keine Überweisungen bekommt, muss mit dem kargen Staatslohn von umgerechnet weniger als 30 Dollar auskommen.
Salud;)s
 
Seine Artikel erscheinen in renommierten Medien, und auch seine Vita ist beeindruckend und zeugt von umfassender Lateinamerika-Kompetenz.
Es gibt eine so genannte Lateinamerika-Korrespondentin, die jahrelang über Kuba berichtet hat, um dann bei den Medien - durchaus renommierte - ihres Bauchladens zu verkünden, sie wolle nun endlich mal die Insel persönlich besuchen und benötigte dafür finanzielle Unterstützung.
 
Ich war in Malawi. Das ist ärmstes Afrika. Aber es gibt sehr viele Hühner und die Eierpreise sind für die Bevölkerung erschwinglich. NWN
 
Ich war im Senegal, Mali, Burkino Faso, Swasiland - aber noch nie kam ein eierlegendes Huhn vorbeigewatschelt, um die Menschen mit seinem Produkt zu versorgen.
 
Interessanter finde ich die Frage, wieso ein landwirtschaftlich geprägtes Land wie Kuba nicht in der Lage ist, Eier zu einem vernünftigen Preis zu produzieren.
Vielleicht liegt das u.a. an der finanziellen Situation des Landes ...

Hierzu:

Länder des Globalen Südens & die Schuldenproblematik – eine Einführung​

(19.04.2022)
Im ersten Beitrag unserer vierteiligen Reihe über die Schuldenkrise in Ländern des Globalen Südens, die seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie auf Rekordhoch ist, rollen wir auf, was öffentliche Schulden überhaupt sind, wann sie als problematisch gelten und was der Status quo der weltweiten Staatsverschuldung ist

Die Coronapandemie macht als größte globale Gesundheitskrise seit Jahrzehnten bereits erreichte Entwicklungsschritte wieder zunichte und verstärkt bestehende Krisen. Eine solche ist die Schuldenkrise in Ländern des Globalen Südens. Zwar stieg die Schuldenrate zahlreicher Länder bereits vor Ausbruch der Pandemie kontinuierlich an, verstärkt durch die Pandemie erreichte die öffentliche Auslandsverschuldung von Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen jedoch ein Rekordhoch.
Eine hohe Schuldenlast stellt Schuldnerstaaten vor große Herausforderungen und beschneidet ihre (finanziellen) Handlungsräume bei der Bekämpfung der Pandemie und ihrer sozialen sowie wirtschaftlichen Folgen. Denn wenn das Geld in die Bedienung der Schulden fließt, muss der Staat sparen: Er kann beispielsweise nicht in das Gesundheitssystem investieren und nur begrenzt Impfstoffe kaufen, kann keine Sozialprogramme auflegen, um denjenigen zu helfen, die wegen der Pandemie ihren Arbeitsplatz verloren haben. Einige bilaterale Gläubiger haben zwar rasch Schuldenmoratorien beschlossen, das Ausmaß dieser Schuldenerleichterungen greift jedoch zu kurz und trägt nur zu einer geringfügigen Entspannung der Situation bei. Zivilgesellschaftliche Organisationen wiederholen daher seit Ausbruch der Pandemie gebetsmühlenartig, wie nötig und wichtig sowohl umfassende Schuldenerlasse für Länder des Globalen Südens als auch ein Rahmenwerk für eine nachhaltige Lösung von Schuldenkrisen wären.
 
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