Klar, wenn du wie bei deinen Vergleichen üblich das extremste Beispiel nimmst, stimmt das. Wir vergleichen aber gerade nicht mit Asien,
Das nennt man selektives Wahrnehmen
Ich schrieb: "Wenn ich das mit Märkten in Asien vergleiche,
oder auch in anderen karibischen Ländern, ..."
Den 2. Teil hat dein In-Kuba-wo-mein-Schatz-wohnt-ist-alles-wunderbar-Filter einfach ausgeblendet
Wenn du diese Mechanismen erkennen kannst, ich weiß, das ist schwer, vor allem bei sich selbst, dann kannst du viel daraus profitieren.
Übrigens selbst der Vergleich mit Asien, oder meinetwegen Afrika ist keinesfalls "extrem", sondern, was Klima und potentielle landwirtschaftliche Leistungsfähigkeit anbelangt, durchaus vergleichbar. Die Frage ist, warum ein fruchtbares und klimatisch begünstigtes Land wie Kuba es nicht schafft auch nur halbwegs seine Bevölkerung mit Grundnahrungsmitteln, Obst und Gemüse aus eigenem Anbau zu versorgen? Ich will darauf jetzt nicht näher eingehen, für die einen ist der bloqueo schuld, für die anderen die sozialistische Misswirtschaft, eines ist jedenfalls offensichtlich, seitdem private Landwirtschaft wieder staatlich gefördert, bzw. nicht mehr behindert wird, hat sich die Versorgungssituation schon deutlich verbessert. Allerdings hinken Qualität und Quantität immer noch weit hinter dem zurück, was machbar wäre.
Du sprichst sicher von den oben zu sehenden vergammelnden Waren. Diese ob frisch oder nicht frisch eigentlich gar nicht existieren dürfen in deiner Welt.(1*) ach ja, die ganzen "Yumas" die du auf den Fotos siehst(2*)..... Ach was da sind ja nur Kubaner.... ich Wette die kaufen gerade Obst und Gemüse für all die extranjeros, die sich in guten Händen glauben - aber nur ausgesauft werden.
Ich weiß nicht genau auf wen oder was du diesen Kommentar beziehst, aber kaum auf meine Beiträge, oder hast du tatsächlich alles falsch verstanden? Auf den Links zu den Fotos siehst du genau das Warenangebot, welches ich weiter oben beschrieben habe
(1*), auch habe ich nirgends behauptet, dass Yumas in großer Zahl
(2*) auf den mercados anzutreffen seien, im Gegenteil, da ich gerne auf Märkte gehe, habe ich oft alleine oder in Begleitung meines amolls dort eingekauft und sehr selten einen yuma gesehen, eigentlich fast nie. Ich vermute, die speisen lieber in ihren casa particulares und Hotels wo sie mit gesunder, kubanischer Mischkost verwöhnt werden...
Hast du dir mal überlegt, was z.B. eine Ananas für einen Kubaner kostet, der (z.B. Rentner) 150 Pesos, oder (Angestellter) 250-300 Pesos Bares hat? Ananas kosten so um die 10 Pesos MN also (rund) 5% des Nettoeinkommens. Um nur einmal pro Woche eine Frucht zu kaufen müsste besagter Kubaner 20% (!) seines monatlichen Bareinkommens investieren, vielleicht verstehst du jetzt, warum du diese Früchte hauptsächlich auf den Tischen yumagesponserter Kubaner und in der Touristenwelt wiederfindest. Auch gibt es wohlhabende Kubaner, die sich das leisten können, aber eben nicht die breite Masse der Arbeiter, Angestellten, Nichtstuer usw.
Aber die meisten Yumas, auch die mit jahrelangem Familienanschluss, werden in diese tatsächlich existierende kubanische Alltagsrealität überhaupt nie vordringen. JEDE Familie mit Yuma-Anschluss ist in Kuba schon privilegiert! Auch gehört es zu ihrem Selbstverständnis, dem Gast, wenn er denn für ein paar Wochen zu Besuch kommt, etwas zu bieten, vor allem ihm das zu bieten, was er erwartet. Auch wenn sie das ganze Jahr nie ein einziges Salatblatt essen, werden sie für den 'geliebten' extranjero genau das organisieren. Ist ja ganz lieb, führt aber schnell zu falschen Vorstellungen.
...davon das deine Aussage Betreffend Kubaner Essen keine Rohkost - fern jeder Wahrheit ist.
Findest du, dass deine Interpretation meinen Beiträgen zu diesem Thema irgendwie gerecht wird und fair ist?
Zur Erinnerung noch mal mein Beitrag von oben, dazu steh ich und jeder, der in Kuba mal für eine gewisse Zeit die Touristen- und Yumawelt verlassen hat, den Alltag nichtdevisengesponserter Kubaner geteilt hat, wird darin Alltagsealität erkennen und sicherlich keine "Extremvergleiche" :
Clandi schrieb:
"... ich beziehe mich auf die Ernährungsgewohnheiten der normalen, nicht Yumagesponserten und nicht im Hotel- und Tourismusbereich tätigen Bevölkerungsschichten und dort besteht die Ernährung zum ganz überwiegenden Teil aus Reis, Bohnen, tierischem Fleisch und Fett, vornehmlich Schwein, ab und zu ein pollito, etwas vianda (also z.B. yuca, platano, boniato, malanga). Sonstiges Gemüse, Salate, Rohkostsalate, selbst Obst (abgesehen von Mangos zur Erntesaison) gibt es eher in homöopathischen Dosen - oder eben gar nicht. Ebenso einseitig und fantasielos ist die Zubereitung der Speisen. Fast alles wird irgendwie totgekocht, d.h. zu lang, zu heiß, oder es wird fast schwarz frittiert, berühmt sind die kubanischen Hühnerbeine, außen carbon, innen blutig... Außer Salz und (selten) comino scheinen Gewürze, oder gar Kräuter unbekannt zu sein, und der krönende Abschluss jeder Kocherei ist der kräftige Schwapp aceite über alles drüber."
Für die Zukunft wünsche ich mir mit Verstand gelesen zu werden und wenn kritisiert, dann mit stichhaltigen Argumenten und nicht mit verfälschenden Interpretationen und herausgerissenen Zitaten, mache ich ja auch nicht, oder?
Könnte sein, dass ich sonst die Lust verliere hier zu schreiben, dann könnt ihr euch mit quisiero über ''Glückskekse, Nachtfahrverbote und Kofferservice bei Viazul' und mit Rainar über 'Carepakete nach Kuba' und andere welbewegende Themen unterhalten und euch gegenseitig bestätigen, was für tolle Kubakenner ihr seit, wie paradiesisch die Zustände dort sind und eure Familien und amolls gaaaanz anders sind als die "bösen Ausnahmen" von denen Clandi so oft und ganz unrealistisch schrieb...