Die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte!
Mein Onkel führte ein Asylbewerberheim im Thüringischen und hat explizit die Syrer gelobt. Neben einigen kulturellen Problemen hat sich die überwiegende Zahl als lernbereit, nützlich und konstruktiv erwiesen. Fast alle aus der ersten Welle, die er betreute, die auch recht unkompliziert und großzügig eine Fiktionsbescheinigung und Bewegungsspielraum erhielten, haben heute einen Job.
Das Dilemma ist, dass von Amtswegen viele zur Untätigkeit verdonnert werden, weil es deutlich schwieriger geworden ist, eine Arbeitsgenehmigung zu erhalten. Und leider fehlt es an Hilfestellung für einige, in dieser Gesellschaft klar zu kommen, die ungleich komplexer ist.
Was die Vermieter angeht, haben sich einige krass "saniert". Teilweise abrisstaugliche Häuser wurden zu Höchstpreisen an die Städte und Gemeinden vermietet. Es gab gar Leute, die kauften diese Bruchbuden auf, nur um sie der jeweiligen Stadt als Objekte anzubieten, weil die nicht natürlich keinen eigenen Objekte kaufen wollte und selbst kein Betreiber sein wollte.
Natürlich gibt es auch das andere Beispiel. Auch der Unterkunft meines Onkels gab es Leute, die im Zimmer ein Feuerchen machen wollten und glaubten, das Loch in der Dusche wäre zur "Entlastung" da. Das waren aber keine Syrer.
Es gibt alles unter dieser Sonne und mich nerven diese simplifizierenden Verallgemeinerungen. Auch wenn mein Onkel kulturelle Unterschiede ausmachte und bestimmte Situationen ihn zur Weißglut gebracht haben, in die Situation, alle über einen Kamm zu scheren, ist der nie gekommen. Und der ist kein studierter Sozialarbeiter. Augenmaß und Herz lassen ihn klar darauf schauen.