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Blick zurückFidel Castro zu Besuch in Halle (Saale)
Halle (Saale)/MZ - An den 15. Juni 1972, den Tag als der kubanische Staatschef Fidel Castro nach Halle-Neustadt kam, erinnert sich Gudrun Genest noch heute. Die 71-Jährige hatte Castros Besuch in Leuna bereits in der Menge auf dem heutigen Leunaer Haupttorplatz verfolgt. Als sie nach Hause kam, schnappte sich die Neustädterin ihren Fotoapparat und eilte zur Route, die Castro und Erich Honecker durch Halle-Neustadt nehmen ...
Von Silvia Zöller Und Felix Knothe 12.05.2014, 20:28
An den 15. Juni 1972, den Tag als der kubanische Staatschef Fidel Castro nach Halle-Neustadt kam, erinnert sich Gudrun Genest noch heute. Die 71-Jährige hatte Castros Besuch in Leuna bereits in der Menge auf dem heutigen Leunaer Haupttorplatz verfolgt. Als sie nach Hause kam, schnappte sich die Neustädterin ihren Fotoapparat und eilte zur Route, die Castro und Erich Honecker durch Halle-Neustadt nehmen sollten.
„Die Sicherheitsbestimmungen waren so minimal, dass ich ziemlich nah herangekommen bin“, erzählt Genest. Castro und Honecker gingen durch Neustadt, bekamen am großen Modell den Baufortschritt erläutert und hielten natürlich Reden. Und Genest fotografierte. „Ich bin einfach mitgelaufen und habe mich später einfach frech zwischen die ganzen Pressefotografen geschmuggelt.“ Sie habe so kräftig auf den Auslöser gedrückt, dass sie am Ende einen ganzen Film verknipst hatte.
Einige von Genests Bildern hängen nun als Leihgabe im Neustädter MZ-Redaktionsbüro. Viele Besucher bleiben in der Fotoausstellung aus Leser- und Archivbildern immer wieder stehen. „Da war ich auch dabei“, sagen etliche der Gäste. „Daran kann ich mich gut erinnern“, erzählt auch Christa Uschbeck. Die ehemalige Lehrerin hat auch guten Grund dazu: Vergeblich wartete sie am 15. Juni 1972 darauf, dass Castro - wie angekündigt - sich vor der Schwimmhalle zeigt. Denn neben dem Besuch der Leuna-Werke und des Bildungszentrums stand auch ein Rundgang durch die Schwimmhalle mit Sportvorführungen auf dem Programm. „Aber Fidel Castro kam und kam nicht. Wie die Leute dann erzählt haben, lag es daran, dass er sich in der Schwimmhalle einfach spontan ausgezogen und ein paar Bahnen im Wasser gezogen hat“, erinnert sich Christa Uschbeck.
Alle warteten auf Castro
Alle seien entrüstet gewesen - allen voran natürlich die SED-Genossen -, dass sich der Revolutionsführer nicht an das Protokoll hielt. Draußen auf der Magistrale, so berichtet die Augenzeugin, war die Straße voller Menschen, die auf Castro warteten. Auch Christa Uschbeck hatte den Besuch mit ihren Schülern von der Thälmann-Schule lange vorbereitet und Fähnchen gebastelt für den prominenten Besucher. „Dass er einfach eine Runde geschwommen ist, war damals Gesprächsthema“, sagt sie.
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ob´s stimmt ? Wird wohl !