Sisyphos
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Ich habe diese Zeit nicht erlebt und kenne sie nur von den Berichten der Alten dort. Du hast recht Chris, so schlimm wie Anfang der 90er ist es jetzt noch (?) nicht. Aber es ist "nicht viel besser". Es gibt noch Haustiere und zu Algensalat mit Quallen greift auch noch keiner meiner Bekannten. Aber meine Bekannten haben es verglichen und sagten mir, es sei eben nicht viel besser. Damals habe man sehr wenig bekommen, heute bekommt man wenig und es reicht nicht mehr zum Sattwerden.Dem möchte ich widersprechen, die Versorgungslage ist kritisch abeer noch nicht derart wie Anfang der 90er in der Periodo Especial, als es hier in Havanna weder Hunde noch Katzen in den Strassen gab. ...
Der Lebensstandard ist jetzt besser, auf jeden Fall was die Technik betrifft. Aber was nutzt ein Handy und Internetzugang, wenn man hungrig ist? Die Versorgung über die Libretta ist sehr knapp und reicht nicht aus. Damit sind die Menschen auf den Schwarzmarkt angewiesen. Der bietet sicher deutlich mehr als früher, aber eben wegen der Geschäftemacher, die Dollar in der Hand haben. Die lassen sich das Anstehen und die Verfügbarkeit der Dollar fürstlich bezahlen.
Doch war das ja nicht der einzige Punkt in meiner Aufzählung. Auch wenn die Ernährung noch (mehr schlecht als recht) gewährleistet ist, dass die Kubaner den ihnen lieben Lebensstil nicht mehr pflegen können und zum Teil Hausarrest haben, das macht die Situation sehr unangenehm für viele.
Meine beiden alten Freundinnen in Havanna vieja (78 und 64 J.) wagen sich fast nicht mehr aus dem Haus, weil sie Angst haben. Angst vor der Infektion haben aber noch mehr vor den aggressiven Menschen. Das soll es so auch früher nicht gegeben haben.