Wir machen etwas Ähnliches für ab Sommer 2025. Mein Patenkind ist zwar auch Kubanerin, hat aber den Vorteil eines kanadischen Passes. Das Procedere ist allerdings gleich.
Sie muss ab Herbst Sonderkurse in Toronto belegen, um einen in Deutschland anerkannten Abschluß, vergleichbar mit dem deutschen Abitur, nachweisen zu können. Und einen Intensiv-Deutschkurs.
Es gibt wohl zwei verschiedene Wege:
1. Auslandssemester: Bedeutet, sie ist in eine kanadische Uni eingeschrieben und studiert dann bis zu 2 Semester hier. Das läuft dann quasi von Uni zu Uni.
2. Dauerhaftes Studium: Dafür muss sie sich an deutschen Unis bewerben mit den aktuellen Zeugnisse und dem Nachweis, dass sie ab Herbst die Zusatzkurse besucht. Für Variante 1 sind die nicht notwendig.
Variante 2 ist das was sie möchte, da sie in Deutschland Kunst studieren möchte mit der Option einige Semster in Paris zu studieren am Ende.
Was alles benötigt wird, haben sie über das Generalkonsulat in Toronto erfahren.
Ich denke, die Botschaft in Havanna sollte da die erste Anlaufstelle sein. Denn die können einem vermutlich ganz genau sagen was gemacht werden muss, damit der kubanische Schulabschluß als Zugangsberechtigung zu einer deutschen Uni anerkannt wird.
Übrigens wird der Visumsantrag erst bearbeitet, wenn die Zusage einer Uni vorliegt. Dann muss noch der Nachweis erbracht werden, dass die Kosten für Unterbringung für die Dauer der Regelstudienzeit von irgendwem übernommen werden.
Im Fall meines Patenkindes kein Problem, da ihre Mutter ein gut gehendes Unternehmen in Toronto hat und auch über ausreichend finanzielle Mittel verfügt. Sie bekommt das “Garantieschreiben” von ihrer Bank.
Dessen muss man sich bewußt sein. Man verpflichtet sich das Kind für mehrere Jahre zu finanzieren auch unter dem Aspekt, dass sie vielleicht ganz woanders in Deutschland einen Studienplatz bekommt und es dadurch nicht möglich ist in deinem Haushalt zu wohnen.
Mein Patenkind möchte, zum Glück, garnicht bei mir wohnen. Sie ist aber auch durch ihr Aufwachsen in Kanada an ein westliches Leben gewöhnt und sollte die Umstellung und Sprachbarriere locker hinbekommen.
Für eine kubanische junge Frau dürfte es schon um einiges schwieriger sein, Integration und zeitgleich Studium in einer ihr fremden Sprache, womöglich weit weg von der Patentante hinzubekommen.
Das muss sie dann wirklich wollen und sich dessen bewußt sein, daß ein Leben in Deutschland wirklich null mit dem in Kuba gemeinsam hat.